«Das Vergnügen sich vom Material und vom Zufall überraschen zu lassen» – dieses programmatische Zitat stellt Shizuka Saito einem kurzen Text über ihre Arbeit voran. Sie verweist damit auf ihre Arbeitsmethode als Designerin, die in erster Linie von einem experimentellen Zugang geprägt ist, in dem der unplanbare und unvorhersehbare Zufallsfund eine wichtige Rolle spielt. Ihr grosses Interesse an Materialien und dem in ihnen verborgenen Potenzial sowie an konstruktiven Details erklärt sie mit ihren japanischen Wurzeln und dem Einfluss der Philosophie von Wabi-Sabi. Daneben fliessen auch ethische und ökologische Überlegungen in ihre gestalterische Praxis ein. Diese Themen spiegeln sich in ihren Projekten, deren Bandbreite von eher kleinmassstäblichen Objekten, über Szenografien bis hin zu innenarchitektonischen Arbeiten reicht. Der Tisch Mauler, der als Einzelstück konzipiert wurde, zeigt beispielhaft ihre Material-Recherchen. Die voluminöse Tischplatte, die sich aus zahlreichen quadratischen Kacheln zusammensetzt, vermittelt – inspiriert von Marmor – einen schweren, steinernen Eindruck. Tatsächlich aber sind die Kacheln aus Pappmaschee gefertigt.
Kommentar der Nominatoren:
Shizuka Saitos Material-Experimente führen manchmal zu überraschenden, visuell ansprechenden Ergebnissen. Selbst aus banalsten Ausgangsstoffen, wie etwa Pappmaschee, schafft sie Objekte, die eine gewisse Wertigkeit ausstrahlen.